Nach einer Woche hat sich Emil bei uns bestens eingelebt. Er tobt kräftig mit den "alten Weibern" herum, weiss sich gut zu wehren und ist doch ein total verschmuster kleiner Fratz, das krasse Kontrastbild zu unserer durchgeknallten Chutney. Kaum zu glauben, dass zwei Kinder einer Mutter so unterschiedlich sein können.
Die therapeutischen Maßnahmen für Emil greifen auch langsam, Ziel ist es seine Nackenmuskulatur zu stärken, er kann wohl wahrscheinlich seinen Kopf nicht halten, da die Muskulatur bei ihm nicht nur im Nackenbereich unterentwickelt ist. Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass er wohl, wie es neuerdings bei Kindern bekannt ist, an dem sogenannten KISS-Syndrom leidet. Das sind Blockaden und Verhärtungen im Hals-Nackenbereich, ausgelöst durch die Steißgeburt und Belastung der Nackenwirbel im Geburtskanal über mehr als 2 h. Die Folge sind asymetrische Haltung und Entwicklungen, vor allem im Kopfbereich, sowie Unterversorgung und somit verzögerte Entwicklung bestimmter Körperpartien und Bereiche, je nachdem welche Kanäle von den Blockaden betroffen sind. Bei Emil betrifft es vor allem die Zähne, die gesammte Muskulatur im Nacken- und Hinterbeinbereich. Unter Medizinern ist die Existenz derartiger Erkrankung noch umstritten (vor allem bei den kassennahen Medizinern). Zum Glück habe ich eine Schwester, die als Physiotherapeutin sich auf dieses Gebiet seit vielen Jahren spezialisiert hat und da Hunde auch nur Menschen sind macht sie ihre ersten Weiterbildungseinheiten fürs Tier an Emil.
Das hört sich jetzt alles sehr dramatisch an, isses aber in Wirklichkeit nicht, da unzählige Menschen und Tiere daran leiden ohne es zu wissen oder zu merken, da sie nichts anderes kennen. Prominentestes Kiss-Opfer ist wohl Michael Schumacher, sein asymetrischer Kopf-Gesicht und seine Schiefhaltung ist ja inzwischen legendär.